Österreich verdankt seine immerwährende Neutralität (immerwährende Neutralität) dem Vertrag, den es 1955 mit den Alliierten abschloss, um seine Freiheit zu erlangen und sich zu verpflichten, niemals wieder mit Deutschland zu vereinen. Nach einem Monat der Verhandlungen über die Neutralität wurde am 15. Mai 1955 im Marmorsaal des Belvedere-Palasts in Wien der Vertrag unterzeichnet, wodurch Österreich wieder seine Freiheit erlangte.
Der damalige Außenminister Leopold Figl hielt eine kurze Rede, die nicht einmal vier Minuten dauerte. Genau um 12:25 Uhr, 25 Minuten nach der Unterzeichnung des Vertrags, trat er auf den Balkon des Belvedere-Palasts und begrüßte die draußen wartenden Wiener Bürger mit den Worten: „Österreich ist frei!“
Die ersten, die die Nachricht von Österreichs Unabhängigkeit erhielten und feierten, waren also diejenigen, die an diesem Tag im Garten des Belvedere-Palastes warteten.
Der damalige Bundeskanzler Julius Raab teilte die Nachricht in einer neun Minuten langen Radiosendung mit der gesamten österreichischen Bevölkerung.
Am 26. Oktober 1955, nachdem die alliierten Truppen Österreich verlassen hatten, verkündete Julius Raab in einer Ansprache Österreichs Neutralität der Welt.
Das heißt, Österreichs Neutralität ist das Ergebnis des Neutralitätsvertrags, dem es seine Unabhängigkeit verdankt. Als Folge seiner Unabhängigkeit blieb Österreich jedoch nicht neutral.