Ich fand die Serie großartig.
Wir haben hier einen schwarzen Vater und eine christlich-arabische Mutter. Ihr Sohn ist schwul. Mit anderen Worten: eine rundum „woke“ Familie nach aktuellem Trend. Das Ehepaar ist extrem politisch korrekt – so sehr, dass sie nicht einmal offen darüber sprechen können, dass ihre Tochter ein bisschen pummelig ist.
Und ja, die Serie beginnt ziemlich langweilig.
Aber dann schlägt sie dem Zuschauer mit voller Wucht ins Gesicht. Was bedeutet „normale Familie“ überhaupt? Ist das, was wir für normal halten, wirklich normal?
Wie in American Beauty, The Stepford Wives oder Desperate Housewives wird hier die Fassade der perfekten Familie zerlegt – allerdings mit schonungsloser deutscher Direktheit, die keinen Raum für Illusionen lässt.
Wenn man die technologischen Spielereien der Serie weglässt, bleibt am Ende nur noch die klassische Kleinstadt-Tristesse und ein Fall, der mit Sherlock-Holmes-ähnlichen Elementen aufgerollt wird.