ist eine Erkrankung des Gehirns. Obwohl die genaue Ursache nicht bekannt ist, wird angenommen, dass sie mit chemischen und strukturellen Veränderungen im Gehirn sowie genetischen Faktoren zusammenhängt. Sie kann auch nach langanhaltendem Stress oder intensiver Trauer auftreten. Es ist bekannt, dass bei Menschen mit Schizophrenie eine Störung in der durch Dopamin vermittelten Kommunikation im Gehirn vorliegt.

Die Krankheit verläuft in Phasen der Verschlimmerung und Remission. Wenn sie in einer akuten Phase erkannt wird, kann sie besser behandelt werden. Schizophrenie beginnt in der Regel zwischen dem 15. und 25. Lebensjahr, kann jedoch auch im mittleren Alter auftreten. Je früher die Krankheit einsetzt, desto stärker sind die negativen Auswirkungen auf die Persönlichkeit und desto geringer ist die Chance auf ein normales Leben.

Entgegen verbreiteten Vorurteilen sind Schizophrene nur selten eine Gefahr für andere, und selbst wenn dies geschieht, dann meist während eines akuten Schubs. Ein Mensch mit diagnostizierter und behandelter Schizophrenie stellt für seine Umwelt eine geringere Gefahr dar als viele sogenannte „normale“ Menschen. Die meisten Patienten können mit einer angemessenen Therapie ein normales Leben führen und alltägliche Aufgaben bewältigen.

Schizophrenie ist keine seltene Erkrankung – sie betrifft etwa eine von 100 Personen. In Österreich gibt es etwa 90.000 registrierte Schizophrenie-Fälle. Nach nicht gesicherten Zahlen hat einer von zehn Schizophrenie-Patienten einen engen Verwandten mit der gleichen Erkrankung. Wenn ein Elternteil an Schizophrenie leidet, liegt das genetische Risiko für das Kind bei etwa 10 %. Aussagen wie „Schizophrene sollten nicht heiraten“ oder „Wenn sie verheiratet sind, sollten sie sich scheiden lassen“ sind absolut haltlos und würden von keinem seriösen Arzt geäußert werden.

Arten von Schizophrenie

Paranoide Schizophrenie:
Diese Form der Schizophrenie ist oft schwer von normalen Verhaltensweisen zu unterscheiden. Die Betroffenen zeigen außer vereinzelten Handlungen, die aus ihren Wahnvorstellungen resultieren, kaum auffällige Symptome. Manchmal finden sich sogar Menschen, die ihre Wahnideen glauben. Es gibt Fälle, in denen Personen ein ganzes Leben mit paranoider Schizophrenie verbringen, ohne dass die Erkrankung erkannt wird. Und nein, nur weil die Begriffe „paranoid“ und „schizophren“ zusammen auftauchen, heißt das nicht, dass jeder paranoide Schizophrene sich für Jesus hält.

Desorganisierte (hebephrene) Schizophrenie:
Betroffene zeigen ungeordnete Sprache und Verhalten. Sie können völlig unzusammenhängend sprechen oder scheinbar grundlos ungewöhnliche Handlungen ausführen. Zum Beispiel könnten sie in unpassenden Situationen lachen oder über etwas Trauriges fröhlich sein. Ihre emotionale Ausdrucksweise kann sich schnell und unerwartet ändern.

Katatonische Schizophrenie:
Menschen mit dieser Form der Schizophrenie können über Stunden oder sogar Tage in einer bestimmten Körperhaltung verharren und extreme Bewegungslosigkeit zeigen. Manche führen wiederholte, zwecklose Bewegungen aus, die nicht durch äußere Reize beeinflusst werden. Obwohl sie oft als „die gefährlichsten psychisch Kranken“ dargestellt werden, ist diese Gruppe tatsächlich eine der ungefährlichsten. Der Name „katatonisch“ sagt es schon: Sie bleiben einfach in einer Position – sie werden sicher keine Serienmorde begehen.

Undifferenzierte Schizophrenie:
Hier zeigt der Patient schizophrene Symptome, die aber keiner der oben genannten Kategorien eindeutig zugeordnet werden können.

Diese sind die wichtigsten Unterformen der Schizophrenie. Allerdings bedeutet eine Diagnose nicht, dass jeder Patient exakt dieselben Symptome zeigt. Die Erkrankung verläuft individuell unterschiedlich.

Behandlung

Die wichtigste Behandlungsmethode ist die medikamentöse Therapie. Dank moderner Medikamente wurden große Fortschritte in der Behandlung erzielt. Selbst Patienten, die sich jahrelang von der Gesellschaft zurückgezogen haben, können durch neue Medikamente Verbesserungen erfahren. Die Psychotherapie spielt in der Schizophreniebehandlung eine eher untergeordnete Rolle.

Wichtig ist: Nicht jeder Schizophrenie-Patient zeigt dieselben Symptome oder erlebt die Krankheit auf die gleiche Weise. Deshalb sollte man sich bei Schizophrenie von Verallgemeinerungen fernhalten.

Schizophrenie-Patienten sind oft diejenigen, die am wenigsten Vorurteile brauchen. Übrigens beginnt für viele der Prozess der Diagnose mit dem Satz: „Ich bin nicht schizophren.“