Die manische Störung kann mit zwei Worten beschrieben werden: Beschleunigung und Aufstieg.
Menschen mit einer manischen Verhaltensstörung beginnen, Dinge schneller zu tun als andere. Ihr Denken und Sprechen wird rasanter, sodass es schwierig wird, ihren Gedanken und Bewegungen zu folgen. Sie springen von einem Thema zum nächsten, oft sprunghaft und unstrukturiert – ein Phänomen, das als „Lockerung der Assoziationen“ bezeichnet wird. Eine weitere zentrale Eigenschaft der manischen Denkweise ist der „Größenwahn“: Betroffene fühlen sich mächtig, unbesiegbar und glauben, alles bewältigen zu können. Sie sehen sich selbst als Experten in allen Bereichen, verspüren ein übersteigertes Selbstvertrauen und sind überzeugt, jedes Problem lösen zu können (Omnipotenz). In einer manischen Phase sind sie ständig in Bewegung, zeigen übertriebene Euphorie, können kaum stillsitzen und haben ein deutlich verringertes Schlafbedürfnis.
Es ist wichtig, zwischen einer schizophrenen Person und einer Person mit einer manischen Störung zu unterscheiden. Während Schizophrene in ihrer Wahrnehmung und Persönlichkeit fragmentiert sind, bleibt der manische Mensch in sich geschlossen. Manische Menschen bringen uns oft zum Lachen, während Schizophrene eher Verunsicherung und Angst auslösen. Die bipolare Störung wird meist durch einen bestimmten Auslöser aktiviert.
Eine weitere Definition der Manie besagt, dass sie eine Abwehrreaktion gegen eine drohende Depression ist – ein Versuch, durch Aufschwung und Impulsivität der depressiven Stimmung zu entgehen. Wenn die manische Abwehr mit Medikamenten behandelt wird, tritt oft die unterdrückte Depression zutage. Depression entsteht weniger durch das Unvermögen, ein Problem zu lösen, als durch einen Verlust des Selbstwertgefühls in einer bestimmten Situation. Menschen in einer manischen Episode halten an einer verzerrten Realität fest, indem sie sich selbst durch lautes Denken und übertriebene Verhaltensweisen bestätigen: „Ich bin stark, ich bin nicht schwach!“ (Verleugnung). Sie streben nach Anerkennung und Liebe, ihre Persönlichkeit ist oft schüchtern und abhängig, und ihr Selbstbild ist brüchig – statt sich darauf zu konzentrieren, was sie selbst wollen, richten sie sich danach, was andere von ihnen erwarten. Daraus resultieren überhöhte Erwartungen an sich selbst.
Diese Menschen sind mit einer Situation konfrontiert, die sie nicht lösen können, und können ihre eigene Hilflosigkeit nicht akzeptieren. Sie setzen sich selbst enorm unter Druck, erlauben sich keine Pause und greifen zur manischen Abwehrmechanik. Wenn sie auf unüberwindbare Probleme stoßen, verlieren sie den Respekt vor sich selbst und können sich in dieser Lage nicht akzeptieren.
Die manische Störung ist eine vollständig behandelbare Erkrankung. Auch die nachfolgende depressive Phase kann mit Medikamenten und Psychotherapie erfolgreich therapiert werden.