Eine zutreffende Behauptung. Genau wie der Dollar, der Euro, der Yuan oder sogar Gold keinen echten Wert haben, existiert auch Bitcoin nur durch den Glauben der Menschen daran.

Begrifflich gesehen war das, was wir vor 60 Jahren als Geld betrachteten, Gold. Banknoten waren lediglich Schuldscheine, die durch Gold gedeckt waren. Gold selbst war jedoch ein Material, das weder satt machte noch als Waffe genutzt werden konnte, weil es zu weich war. Obwohl es ein guter Leiter ist, wurde es bis vor etwa 50 Jahren in diesem Bereich kaum verwendet. Seine einzige nennenswerte Eigenschaft – abgesehen von seiner Seltenheit – war, dass es nicht rostet oder sich zersetzt (Edelmetall, korrosionsbeständig usw.).

Nach der Entdeckung Amerikas sind Tausende von Menschen wie verrückt losgezogen, um Gold zu schürfen – die „Goldrausch“-Szenen aus Westernfilmen sind wohlbekannt. Diese Leute reisten buchstäblich ans andere Ende der Welt, um ein völlig nutzloses Metall auszugraben und damit reich zu werden. Und diejenigen, die überlebten und zurückkehrten, wurden auf seltsame Weise tatsächlich reich. Niemand stellte die Frage: „Mit welchem Gegenwert hast du dieses Gold aus dem Boden geholt?“ Warum?

Die Antwort ist einfach: Geld ist nichts weiter als ein Konsens. Es ist ein Werkzeug, das wir nutzen und an das wir glauben, um den Handel zu erleichtern. Woran wir glauben, das verwenden wir. Das kann Gold sein, Papier, eine Aktie – oder, wenn das Internet weit genug verbreitet ist und jedes Gerät ständig mit dem Netz verbunden ist, sogar überprüfbare digitale Daten. (Diese Daten müssen nicht unbedingt Bitcoin sein, aber Bitcoin beansprucht genau diesen Platz.) Was uns am praktischsten erscheint, was nicht leicht gefälscht werden kann, was als sicher gilt – das wird sich durchsetzen.

Und nun zum Dollar, der die letzten 60 Jahre dominiert hat: Die Welt, in die wir hineingeboren wurden, vermittelt uns die Illusion, dass starke Staaten das Recht haben, Geld zu drucken und die Geldmenge zu kontrollieren. Dabei sollten Staaten ihre Haushalte eigentlich durch Steuereinnahmen finanzieren, nicht durch das Drucken wertloser Banknoten, die den Geldwert der Bürger schleichend entwerten. (Interessanterweise hatte das Osmanische Reich – im Gegensatz zu den USA – selbst in seinen mächtigsten Zeiten wirtschaftliche Krisen aufgrund von Goldknappheit.)

Das heutige System entstand erst nach dem Zweiten Weltkrieg – und speziell durch die Dominanz der USA. Die USA gewannen den Krieg mit der Atombombe, und dieser absolute Sieg wurde durch wirtschaftliche Überlegenheit und Globalisierung zementiert. Durch das unbegrenzte Drucken von Geld schufen sie eine grenzenlose Verschuldungsmöglichkeit. Niemand wagte es, gegen diesen absoluten Sieger aufzubegehren. Aber fällt euch nicht auf, dass das aufstrebende China, Russland und sogar Europa zunehmend unzufrieden mit der unbegrenzten Geldschöpfung des US-Dollars sind? Der Dollar wird nicht wirklich durch die US-Wirtschaft gestützt, er existiert nur durch Konsens. Chinas Wirtschaft ist bereits 60 % der US-Wirtschaft – wie oft habt ihr in eurem Leben schon einen Yuan gesehen?

Da es hier nicht um den Dollar geht, müssen wir nicht weiter abschweifen. Bitcoin ist ein Projekt in der Entwicklungsphase. Es könnte sich durchsetzen – oder auch nicht. Meine Meinung dazu findet ihr unter (siehe: Bitcoin).

Wenn Bitcoin für euch ein Ponzi-Schema (Pyramide, Titan-Schneeballsystem usw.) ist, dann könnt ihr euch glücklich schätzen, nicht darauf hereingefallen zu sein. Ihr könnt weiterhin Mitleid mit denjenigen haben, die investiert haben, und das Unglück erwarten, das sie eurer Meinung nach ereilen wird.