Ein so kleiner Ort und doch so voll von Farben, Völkern, Universitäten, Firmen, Museen, Religionen, Sprachen, Ordnung, Chaos, Lärm, Taxis, Polizeiautos, Touristen, Theatern, Kinos, Menschen, Stahl- und Betonkonstruktionen, Grünflächen, Leben und Tod – das ist wohl einzigartig. Nachts leben hier rund zwei Millionen Menschen, tagsüber steigt die Zahl jedoch auf acht Millionen an. Reiche jüdische Einwanderer aus dem Nahen Osten, die das lateinische Alphabet nicht beherrschen, befinden sich tatsächlich nur 15 Minuten mit der U-Bahn von Kolumbien entfernt. Beim Überqueren der Straße schaut man nicht auf die Ampeln, sondern darauf, ob ein Fahrzeug kommt – das ist auch im Interesse der Fußgänger, da Taxifahrer und Fahrradkuriere ebenfalls nicht auf die Ampeln achten, sondern auf die Menschen, die möglicherweise die Straße betreten.
Egal, aus welchem Teil der Welt man kommt oder welcher Religion oder Ethnie man angehört, Manhattan ist einer der wenigen Orte, an denen sich Menschen, sobald sie ihren Fuß darauf setzen, seltsam vertraut und heimisch fühlen, als wären sie nicht in einem fremden Land. Manhattan ist definitiv nicht Amerika und auch nicht amerikanisch. Es kann süchtig machen – das sollte man im Hinterkopf behalten.