Menchour
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Klischees der russischen Literatur
adlersdinge #literatur
17.03.2025 - 06:12

In letzter Zeit habe ich mich darauf eingeschossen. :)

Schnee fällt. Immer. Schnee ist nicht nur Wetter, sondern eine existenzielle Allegorie – die Kälte der Seele.
Jeder wird mit seinem Nachnamen angesprochen, doch alle Namen klingen ähnlich: Ivanov, Petrov, Aleksejewitsch …
Ein Happy End gibt es nicht. Einer stirbt an einer Krankheit, ein anderer wird verbannt, wieder ein anderer versinkt in moralischer Zerrüttung.

Alle Figuren sind entweder Nihilisten oder durchleben eine tiefe Glaubenskrise. Ein Mittelweg existiert nicht.
Tee wird getrunken, aber niemand ist glücklich dabei. Der Samowar brodelt, der Tee wird eingeschenkt, doch die Gesichter bleiben ernst. Tee ist nicht einfach nur Tee – er ist eine Metapher für die Gemütsverfassung der Figur.

Und natürlich wird alles sehr ausführlich erzählt. Eine Tür öffnet sich – aber wenn #Tolstoi darüber schreibt, erfährt man erst, wer die Tür gezimmert hat, in welchem Wald der Baum gefällt wurde und welche Gedanken denjenigen plagen, der sie gerade öffnet.

Wer durchhält, wird belohnt – mit spiritueller Erleuchtung und einer sanften Depression. :)


Unser Held läuft oft durch eine eiskalte Straße, zieht seinen Mantel fester um sich und seufzt über den Sinn des Lebens nach.

Einen glücklichen, unbeschwerten Protagonisten zu finden, ist fast unmöglich.
Die Figuren leiden an Armut, Krankheit, Liebeskummer, Familiendramen oder ideologischen Konflikten.
Philosophische Fragen wie „Ist das Leben sinnlos?“ oder „Ist die menschliche Natur verdorben?“ sind unvermeidlich.

Reiche Adlige leben in Prunk, sind aber innerlich unglücklich.
Hinter Bällen, Trinkgelagen und eleganten Gesprächen verbergen sich Melancholie und Langeweile.
Manchmal stellt ein armer Charakter die Leere des aristokratischen Lebens infrage.

Liebesgeschichten sind meist tragisch.
Jemand verliebt sich in die falsche Person, hat eine verbotene Affäre oder wird durch gesellschaftlichen Druck zur Heirat gezwungen.
Wenn jemand wirklich liebt, muss er zwangsläufig ein großes Opfer bringen.

Spielsucht und Alkohol sind allgegenwärtig.
Eine Figur ruiniert sich mit Spielschulden, eine andere ertränkt ihren Kummer im Wodka.
Die Frage „Warum ist der Mensch so selbstzerstörerisch?“ zieht sich durch den ganzen Roman.

Charaktere diskutieren seitenlang über Sinn des Lebens, Freiheit, Moral, Glauben oder Gerechtigkeit.
Manchmal dauern diese Gespräche 20 bis 30 Seiten.
Manchmal läuft eine Figur stundenlang allein umher und streitet innerlich mit sich selbst.

Dicke Bücher, schwerer Stoff, düstere Atmosphäre.
Glück gibt es selten – und wenn doch, dann nur kurz.
Die Figuren verlieren sich irgendwo zwischen Liebe, Armut, Verrat, Philosophie, Selbstmord und Tod.

Sobald es draußen kälter wird, greifen wir zu russischen Romanen.
Das Buch hat 600 Seiten, aber die eigentliche Handlung beginnt erst auf Seite 400.
Die Namen der Figuren ändern sich ständig – jemand heißt gleichzeitig Dmitri, Mitja und Dima.
Nach der Lektüre verfällt man garantiert in eine existenzielle Leere.
Und trotzdem gehören diese Romane zu den größten Meisterwerken der Weltliteratur. :)




  • Beamte, Beamte, Beamte
  • Untersuchungsrichter
  • Redingote oder Mäntel aus Marder- oder Katzenfell
  • Tee aus dem Samowar
  • Fieberhafte Krankheiten
  • Die Hauswirtin bringt dem Mieter Tee und Suppe
  • Kwas
  • Werst als Maßeinheit für Entfernungen
  • Jede Geschichte hat mindestens 20 Figuren, die sowohl mit vollem Namen als auch mit ihren Kosenamen genannt werden

 




es gibt eine Welt, in der alles beschissen ist, ständig dunkel, kalt, trinkende, das Leben verhöhnende Charaktere... Jeder scheint eine Seele zu haben, die wie ein Mülleimer ist. Depression, Alkohol, Liebeskummer, und niemand hört das Summen einer Biene in seinem Kopf. Die Charaktere stehen entweder am Rande des Todes oder verfallen in eine ewige Einsamkeit. Und diese "endlosen philosophischen Monologe", von denen immer die Rede ist, bringen einen manchmal dazu, zu denken: „Komm schon, leg das Buch mal beiseite und lass sie doch mal was tun!“ Aber irgendwie zieht dich diese dunkle, erdrückende Atmosphäre an, weil auf der einen Seite philosophische Tiefe und auf der anderen Seite das unvermeidliche Verderben des Menschen existieren.



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war ein US-amerikanischer Psychologe und Professor für Erziehungswissenschaft an der #Harvard Universität. Kohlberg beschreibt sein Stufenmodell auch ... lies den rest
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Hier die Quelle:
https://thenorwayguide.com/norway-ranked-as-the-worlds-worst-cuisine-by-tasteatlas/
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