Ein Flughafenmanagement erhielt ständig Beschwerden von Passagieren über die lange Wartezeit auf ihr Gepäck. Um dem entgegenzuwirken, entschloss man sich, die Anzahl der Mitarbeiter, die das Gepäck betreuen und an das Förderband bringen, zu erhöhen. Diese Strategie funktionierte tatsächlich und die durchschnittliche Wartezeit sank auf acht Minuten. Doch die Beschwerden nahmen nicht ab.

Das Management untersuchte das Thema gründlich und entschloss sich, nicht mehr Personal einzustellen, sondern die Strecke vom Flugzeug bis zur Gepäckausgabe zu verlängern, um Zeit zu gewinnen. Die Passagiere mussten nun sechs Mal mehr laufen als vorher, aber wenn sie schließlich am Förderband ankamen, mussten sie nur noch wenig warten. Die Zeit vom Flugzeug bis zur Gepäckausgabe hatte sich verlängert, aber die „Wartezeit“ war kürzer geworden. Tatsächlich kommt uns die Zeit, in der wir mit etwas beschäftigt sind (laufen), im Vergleich zu der Zeit, in der wir nichts tun (auf das Gepäck warten), viel kürzer vor.

Weitere Beispiele:

Warten auf den Aufzug → In Wolkenkratzern gibt es häufig große Spiegel neben den Aufzügen.

Supermärkte → Zeitschriften, Kaugummis und Süßigkeiten werden oft an den Kassen positioniert.

Freizeitparks wie #Disneyland → Häufig wird die Wartezeit länger angegeben, sodass wir uns freuen, wenn wir vor der angegebenen Zeit mit der Achterbahn fahren können und so eine bessere Stimmung haben.

In Freizeitparks wird die Warteschlange häufig in einer Schlangenform (anstatt gerade) gestaltet, um uns weniger zu stressen und sie visuell ansprechender zu machen.