Flaubert zeichnet mit Bovary das Porträt einer Frau, die niemals zufrieden ist. Sie ist so leidenschaftlich, dass sie bereit ist, alles in ihrem Leben für ihre Wünsche aufs Spiel zu setzen. Die Kombination aus Dummheit und Mut in einer einzigen Person macht sie noch gefährlicher. Angesichts der Bildung und der Umstände, unter denen sie aufwuchs, könnte man sie eigentlich entschuldigen – eine Romanheldin, deren Leben einem das Herz zusammenzieht.
Trotzdem bleibt mir eine Szene aus dem Buch unvergesslich, die Bovarys Gleichgültigkeit und Egoismus eindrucksvoll zeigt: Als sie in das Haus zurückkehrt, in dem ihre kleine Tochter zur Pflege gelassen wurde, sieht sie den Schmutz dort. Doch bevor sie das Haus verlässt, wischt sie ihre Schuhe am Türvorleger ab. Dieses Detail hat sich bei mir als einprägsames Beispiel für ihre Rücksichtslosigkeit eingebrannt.
Zusammenfassung:
Madame Bovary ist der erste Roman des französischen Schriftstellers Gustave Flaubert, veröffentlicht 1856 unter dem Originaltitel Madame Bovary: Sitten in der Provinz. Der Roman erzählt die Geschichte von Madame Bovary, die verzweifelt versucht, den Grenzen ihres langweiligen und eintönigen Landlebens zu entkommen.