Ein Stück von #Jonas-Hassen-Khemiri , das den #Blick der #Gesellschaft auf das Andere und die #Rassismus problematik behandelt...
Die Transformation eines einfachen Namens, wenn er auf verschiedene Menschen trifft und dabei Bedeutungen erhält, ist im Grunde eine Reflexion der Mentalitäten, die ihm begegnen. Wir sind es, die ihn formen. Wir sind es, die ihm Schönheit zuschreiben und ihn gleichzeitig zum Sündenbock machen. In diesem Stück verfolgen wir die Reise eines fiktiven Charakters und sehen sein Schicksal, das sich durch die Menschen, denen er begegnet, entfaltet. Wer ist dieser "Abulkasem"?
Identitäten, die aus den Ländern fliehen, in denen sie geboren wurden, aber nie die Chance auf Erfüllung hatten, verlieren leider auch an den Orten, an denen sie ankommen, die Chance zu "existieren"... Menschen mit unterschiedlichen genetischen Hintergründen, die in den Augen anderer für wertlos erklärt werden, denen alle Übel zugeschrieben werden, die glauben, ein Zufluchtsort gefunden zu haben, aber immer von der Angst vor Vertreibung und dem Zwang zur Unsichtbarkeit begleitet sind. Es geht um die inneren Kämpfe von Menschen, deren Identität so stark von ihrem Fingerabdruck geprägt ist, dass sie in eine existenzielle Krise geraten, die sie an den Rand des Verzichts auf ihr Leben führt... Es ist, als hätten sich alle vereint, um diesen Menschen das Leben zu nehmen. Es ist so unangenehm und tragisch, dass man sich immer wieder schämt, menschlich zu sein. Ich frage mich seit zwei Tagen, ob ich dieses grausame Verhalten auch schon gezeigt habe, und ich kämpfe immer noch darum, in meiner Gewissenserforschung rein herauszukommen!
Tatsächlich ist dieses Stück ein Aufstand, ein schmerzlicher Schrei. Um ein solches Stück zu schreiben, braucht man mehr als nur #Empathie. Wahrscheinlich hat Khemiris (laut dem Stück seines Bruders) genetische Zusammensetzung ihn dazu gebracht, die Welt aus anderen Augen zu sehen und die Diskrepanz zwischen den durch die Medien verbreiteten Analysen und der tatsächlichen Realität aufzuzeigen. Was er gesehen hat, hat sich in diesem Stück zu einem Schrei verwandelt.
Das Stück zwingt zu einer gründlichen Selbstkritik. Die Darsteller waren auch in Bezug auf #Realismus sehr erfolgreich. Aber es wäre schön gewesen, wenn wir in dem übersetzten Abschnitt auch die Farsi-Worte mit Untertiteln gesehen hätten. Natürlich versteht man aus dem Funkeln in den Augen des Schauspielers, wenn er "Musiki" sagt, aber ich hätte es trotzdem gerne gewusst. Auch die Diskrepanz zwischen dem, was die #Musik ihm vermittelt hat, und den verzerrten Eindrücken, hätte das Stück noch intensiver gemacht.