Nein, nein – das ist nicht wie bei einem Torschützen. Was dieser Spieler fühlt, was er erlebt hat, ist etwas ganz anderes. Sein kraftvoller, mit Effet geschossener Ball aus 25 Metern knallt gegen den Pfosten. Die Zuschauer sind elektrisiert, die gegnerische Abwehr ist nun eingeschüchtert. Von jetzt an gehört er denjenigen, die vom Pech verfolgt sind, den Unterdrückten – und alle, die ihnen wohlgesonnen sind, stehen hinter ihm.
Jeder, der es gesehen hat, sendet ihm unausgesprochen eine Botschaft: „Komm schon, Junge, beim nächsten Mal klappt’s. Das war doch schon großartig. Wir stehen hinter dir. Wir glauben an dich.“ Und wenn der Ball vom Pfosten zurückspringt, sehen wir ihn: eine Hand geht durch die Haare, ein leichtes Zucken mit den Lippen, der Kopf kippt etwas zur Seite – ein stummer Protest gegen das Schicksal. Und gerade diese Geste macht ihn noch größer.
Nachdem der Schuss verhallt ist, senkt er langsam den Kopf, bewegt sich ruhig zurück Richtung Abwehr. In diesem Moment keimt neue Hoffnung bei allen auf. Je länger er läuft, desto mehr verwandelt sich das Bild in Schwarz-Weiß – nur er bleibt in Farbe. Mit geballten Fäusten, breiten Schultern und einem selbstsicheren Schritt kehrt er auf seine Position zurück. Die Schultern, die ihn beim Vorbeigehen streifen, spürt er nicht... Das Schicksal hat ihn getroffen – aber nicht gebrochen.
Jetzt ist er entschlossener, willensstärker denn je. Ein Löwe, der auf den Zehenspitzen rennt. Er weiß: Alle Augen sind auf ihn gerichtet, alle glauben an ihn. Da hört er, wie ein Mitspieler ihm zuruft:
– Spiel ab, du Huuuuurensooooohn!