Ein weiterer #Roman von #Friedrich-Durrenmatt, in dem er erneut darlegt, dass es in dieser #Welt keine wahre #Gerechtigkeit gibt. In diesem Roman untersucht Dürrenmatt auch das #Problem der #Freiheit. Hat die individuelle Freiheit Grenzen oder nicht? Was ist wirklich gut und was wirklich böse?
Dürrenmatt stellt diesmal #Jean-Paul-Sartre und #Albert-Camus gegenüber. Der Mörder #Gastmann ist im Grunde der Menschheitsfeind #Stavrogin aus Dostojewskis "Die Dämonen". Das 1870/71 von #Dostojewski geschriebene Buch wurde 1959 von Camus als Theaterstück neu interpretiert. Der Grund, warum Camus "Die Dämonen" wieder aufgriff, war der Wunsch, das Problem der #Freiheit damals der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Stavrogin ist verantwortungslos und damit unendlich mächtig, also - in seiner eigenen Vorstellung - völlig frei. Er tut, was er will, er tut sowohl Böse als auch Gutes, er handelt nach Belieben. Ist das wirklich Freiheit? Gastmanns Antwort lautet ja.
Ein Gast in Gastmanns Villa, der "Schriftsteller", ist nicht weniger als Sartre selbst. Der "Schriftsteller" ist zwar nicht #physisch bei Gastmann, aber er "bewundert" ihn auf seine Weise.
Nach Dürrenmatt gibt es keine Gerechtigkeit (es gibt kein wahres Gut oder Böse); das Problem ist, ob es für den Einzelnen Freiheit gibt oder nicht. Für Dürrenmatt ist es die Aufgabe seines legendären Kommissars Bärlach, solchen Kreaturen wie Stavrogin/Gastmann keine Möglichkeit zu geben. Dies gelingt nur, indem man sich selbst aufopfert und anderen ein angenehmes Leben ermöglicht.
Am Ende erteilt Bärlach Gastmann natürlich seine Lektion, und das auf seine Weise. Doch am Ende des Romans hebt Bärlach das Tuch über Gastmanns Leichnam und schaut ihn an. Währenddessen ist auch Bärlach dem Ende seines Lebens nahe (er hat nur noch ein Jahr zu leben). Der vierzigjährige Kampf zwischen Bärlach und #Gastmann ist nun vorbei. Doch Bärlach, der den Weg von #Camus gewählt hat, ist weder zufrieden noch bereut er seine #Wahl.