Irrglaube..
Dieser Glaube beginnt in der Schule:
Wer lernt, bekommt gute Noten.
Wer sich bemüht, wird anerkannt.
Aber das Leben ist kein Klassenzimmer.
In der Realität bedeutet harte Arbeit nicht immer Sichtbarkeit.
Oft bleiben die Fleißigsten unsichtbar.
Die Leisesten tragen die größte Last – und werden kaum beklatscht.
Der Irrglaube, durch Arbeit gesehen zu werden, ist die stille Geschichte des Ausbrennens.
Denn gesehen wird, wer sich zeigt.
Wer sich präsentiert.
Wer sich in den Vordergrund rückt.
Vom Beamten wird Schweigen erwartet, vom Angestellten dauerhafte Sichtbarkeit.
Der eine geht im System unter, der andere kreist darum.
Der eine arbeitet, wird aber übersehen.
Der andere redet über Arbeit – und steht im Rampenlicht.
Und eines Tages fragt man sich:
„Wenn ich das alles mache – warum werden die anerkannt?“
Weil in dieser Welt nicht die Leistung zählt – sondern das Strahlen.