Eine Lebensphase, in der man sich über immer weniger wundern kann.
Das Leben hört auf, Überraschung zu sein – und was bleibt, ist oft Langeweile.
Man kann leicht in den Nihilismus abrutschen, aber man würde es niemals zugeben. Stattdessen klammert man sich an seine Pflichten – wie an eine Giftschlange. Und meistens übertreibt man es dabei.
Man wird von Jüngeren als verständnislos angesehen, dabei spürt man bloß, wie nah die eigene Endstation gekommen ist – und hat panische Angst davor.
Man füllt seine Tage mit Erinnerungen, doch irgendwann holt einen das ein, was man versäumt hat.
Und wenn man es mit den Erinnerungen vergleicht, merkt man: Es ist verdammt viel, was man nicht geschafft hat.
Ob noch Zeit bleibt, es zu versuchen? Wer weiß das schon.
Und selbst wenn – manches hat man so lange ignoriert, dass es inzwischen nicht mehr zu einem passt.
Zu spät. Der Zug ist abgefahren.
Also wieder zurück zu den Erinnerungen – die irgendwann auch zu nerven beginnen.
Man vergisst sie freiwillig.
Will die Vergangenheit in der Vergangenheit lassen.
Und was bleibt dann?
Ein bisschen Langeweile, ein bisschen Rückenschmerz, eine Reife, die man sich ins Gesicht schreibt, aber das Herz nie wirklich akzeptiert.