Die Maginot-Linie entstand aus der Verteidigungsidee von André Maginot, dem französischen Kriegsminister nach dem Ersten Weltkrieg, um einem möglichen neuen deutschen Angriff zuvorzukommen.
Die Linie war 240 km lang und hervorragend ausgebaut. Eine Armee, die sie durchbrechen wollte, wäre daran zugrunde gegangen.
Die auf der Linie gelegenen Festungen waren durch unterirdische Tunnel miteinander verbunden, über die sich Munition bequem von einem Ende zum anderen transportieren ließ.
Nicht nur Waffen, auch jeglicher Komfort war vorhanden.
Während der Feind mit den Härten des Krieges konfrontiert war, konnten sich die Franzosen gelegentlich einen Drink an der Bar gönnen und ohne Angst in bequemen Betten schlafen.
Doch die Linie reichte nur bis zur deutschen Grenze.
Die Schweiz galt als neutral – kein Problem.
Und die Briten hatten versprochen, bei einem Angriff über Belgien mit Frankreich gemeinsam zu handeln.
Außerdem, so dachte man, würde die Natur deutsche Panzer über Belgien hinweg lange genug aufhalten.
Die Deutschen versuchten nicht einmal, die Maginot-Linie zu durchbrechen.
Sie taten, was schon Dschingis Khan vor Jahrhunderten mit der Chinesischen Mauer getan hatte: Sie umgingen sie.
Als dann auch noch die von Frankreich so hoch eingeschätzten Wälder die deutschen Panzer nicht stoppen konnten, wurde der große Verteidigungsplan zum Desaster.
Die Deutschen marschierten in kurzer Zeit in Paris ein, besetzten Frankreich, und die über Jahre mit immensem Aufwand errichtete Verteidigungslinie ergab sich beinahe ohne einen einzigen ernstzunehmenden Schuss.
Heute wird die Maginot-Linie als Weinkeller oder Veranstaltungsort genutzt – und sie steht immer noch.