Wenn ich bei jemandem zu Hause bin, schaue ich immer in seine Bibliothek. Sie gibt mir ziemlich gute Aufschlüsse über den Charakter der Person.

• Wenn die Bücher perfekt und millimetergenau sortiert sind, wenn die Regale zu ordentlich sind, dann kann ich mit dieser Person im Leben nicht gut auskommen. Ich würde sagen, sie ist zu penibel und formell.
• Wenn nur Beststeller oder einfache, alltägliche Bücher vorhanden sind, denke ich, dass die Person nicht besonders tiefgründig ist.
• Wenn hauptsächlich Fachbücher da sind, entsteht in meinem Kopf ein Fragezeichen über ihre Interessen außerhalb der Arbeit. Ich frage mich, ob sie vielleicht ein Workaholic ist.
• Wenn die Bibliothek voll von religiösen Schriften ist, sage ich „Auf Wiedersehen“ und verschwinde, ohne zu übernachten.

Da meine eigenen Bibliotheken chaotisch sind und aus Büchern bestehen, die sowohl darauf warten, gelesen als auch neu sortiert zu werden, mache ich diese Schlussfolgerungen. Wenn die genannten Personen meine Bibliothek sehen würden, würden sie sich genauso unwohl fühlen und ich würde es mit Verständnis akzeptieren. Diese Dinge sind schließlich wechselseitig.