Wenn ich die Filmadaption von 1939 beschreiben müsste: Ich habe auch die 1992er Adaption von Gary Sinise „Of Mice and Men“ gesehen. Auch diese war eine sehr starke und treue Umsetzung, aber meiner Meinung nach übertrifft dieser Film sie. Der schlaue, listige George wird von Burgess Meredith (den wir als Rocky's Trainer kennen) gespielt, und zusammen mit Lon Chaney Jr., der den sanften Riesen Lennie spielt, haben sie eine großartige Chemie. Sie haben die Freundschaft zwischen den beiden eindrucksvoll rübergebracht.
Die Charakterisierungen sind bewegend, und die Dialoge sind äußerst literarisch, oft direkt aus den Seiten des Quellenmaterials entnommen. John Steinbeck hat eine sensible Methode, seinen Charakteren Hoffnung zu geben, um sie dann mit einem scharfen Rückzug zu konfrontieren – ein Verfahren, das im Widerspruch zu den gängigen Erzähltechniken Hollywoods steht (wie man weiß, hatte selbst John Ford in „The Grapes of Wrath“ (1940) ein optimistischeres Ende gewählt), aber hier ist der Regisseur Lewis Milestone der ursprünglichen Geschichte treu geblieben. Vielleicht ist das auch der Grund, warum der Film einen fast theatrale Atmosphäre hat.
Der Film wurde mehrfach neu verfilmt, aber nie so wirkungsvoll wie diese Version. Selbst wenn man ihn hundert Mal gesehen hat, bleibt er einer der seltenen Filme, die auch nach hundert Jahren nicht alt werden, bei denen man immer ein Taschentuch griffbereit haben sollte.