Über allen Gipfeln
Ist Ruh,
In allen Wipfeln
Spürest du
Kaum einen Hauch;
Die Vögelein schweigen im Walde.
Warte nur, balde
Ruhest du auch.
Für mich spiegelt dieses Gedicht eine tiefe Verbindung zwischen Mensch und Natur wider. Die Worte vermitteln eine Ruhe und Gelassenheit, die man oft in der modernen Welt vermisst. Gleichzeitig zeigt es, wie vergänglich das Leben ist und wie wir alle früher oder später zu dieser Stille zurückkehren.
Interessant finde ich auch den emotionalen Hintergrund des Gedichts. Goethe schrieb es in einer Phase seines Lebens, die von Einsamkeit und Nachdenklichkeit geprägt war. Diese Melancholie spürt man in jeder Zeile. Für mich ist das Gedicht ein perfektes Beispiel dafür, wie Goethe es schaffte, persönliche Gefühle und universelle Themen miteinander zu verbinden. Es bleibt zeitlos und spricht Menschen auch heute noch an.