war einer der größten Dichter der idealistischen/romantischen Philosophie.
Er wurde am 20. März 1770 in der kleinen Stadt Lauffen am Neckar, Deutschland, geboren. Seine Mutter, Johanna Christina, war eine gebildete, autoritäre Frau mit einem Verständnis für schöne Künste, während sein Vater ein Jurist war. Als Hölderlin nur zweieinhalb Jahre alt war, starb sein Vater plötzlich an einem Schlaganfall. Zu dieser Zeit war seine Mutter im siebten Monat schwanger mit seiner Schwester Rike, und Hölderlin konnte sich nie an den Tod seines Vaters erinnern. Zwei Jahre später heiratete seine Mutter erneut. Christina heiratete Johann Christoph Gök, einen Freund ihres verstorbenen Mannes, in einer Art "vernünftiger Ehe". Sie scheute sich nicht, das Erbe ihres ersten Mannes auszugeben, um ihren neuen Mann, den Bürgermeister von Nürtingen, zu unterstützen. Der Bürgermeister starb an einer Lungenerkrankung, wodurch Christina erneut mit 31 Jahren Witwe wurde. Im Gegensatz zum Tod seines Vaters konnte Hölderlin den Tod seines Stiefvaters nie vergessen, was er später in einem Brief an seine Mutter beschrieb. Hölderlin wuchs in einer Umgebung auf, die von vielen Verlusten geprägt war. Seinen eigenen Schmerz beschrieb er später als eine stetig wachsende Quelle des Leids.
Seine Mutter, die sehr autoritär war, drängte ihn, in religiösen Schulen zu lernen und Priester zu werden, was zu einer fortwährenden Auseinandersetzung zwischen den beiden führte. Hölderlin wollte nie Priester werden, doch die starke Präsenz seiner Mutter zwang ihn, dieser Richtung zu folgen. Er begann seine Ausbildung in den strengen, disziplinierten Klöstern von Nürtingen und erhielt eine umfassende Ausbildung in Latein, Griechisch und Musik. Musik, besonders das Klavierspiel, blieb ein integraler Bestandteil von Hölderlins Leben.
Im Jahr 1788 zog Hölderlin nach Tübingen, wo er Philosophen wie Hegel, Schelling und Schiller traf und in den Kreis der "Tübinger Schule" eintrat. Diese Zeit prägte seine Entwicklung und führte zur Veröffentlichung seines ersten Romans Hyperion, der als „Roman des deutschen Idealismus“ bekannt wurde. Der erste Entwurf des Romans wurde 1792/3 abgeschlossen, doch durch die vielen Veränderungen und die Schmerzen, die er während dieser Zeit durchlebte, wurde die endgültige Veröffentlichung erst 1797 abgeschlossen.
Obwohl Hölderlin eine theologische Ausbildung erhielt, entschied er sich, sein Leben nicht in der Kirche zu verbringen. Stattdessen arbeitete er als Lehrer für wohlhabende Familien. Ein enger Freund, der Dichter Schiller, half ihm, eine Anstellung in der Familie von Charlotte von Klab zu finden. In dieser Zeit hatte Hölderlin eine Beziehung mit Wilhelmine Marianne Krims, mit der er 1795 eine Tochter, Louis Agnes, bekam. Doch auch dieses Kind starb, wie so viele in Hölderlins Leben, viel zu früh.
Hölderlin reiste 1794 nach Jena, wo er mit den deutschen Intellektuellen verkehrte, Goethe traf, an den Seminaren von Fichte teilnahm und sich mit den Ideen der französischen Revolution beschäftigte. Doch aus bislang unbekannten Gründen verließ er Jena abrupt.
Zwischen 1796 und 1798 nahm Hölderlin eine neue Aufgabe in Frankfurt an, wo er sich mit der Gesellschaft und der Revolution beschäftigte. In dieser Zeit beobachtete er die unpraktischen und grausamen Realitäten der französischen Revolution und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft. Er zog sich zunehmend in seine eigene Welt zurück und widmete sich seiner Philosophie und Poesie.
Hölderlin verliebte sich in Susette, eine Frau, die ihm half, sich von den Einschränkungen seiner Mutter zu befreien. Ihre Beziehung war geheim und endete tragisch, als Hölderlin 1798 von seiner Arbeit entlassen wurde. Er zog nach Homburg, 30 km entfernt von Susette, und in dieser Zeit nahm er seine Arbeit über die griechische Kultur und die Tragödie von Empedokles auf.
Die Jahre 1800 bis 1802 waren für Hölderlin eine Zeit der Verzweiflung und des inneren Chaos. Er reiste nach Frankreich, suchte Trost bei seiner Mutter, aber als er erfuhr, dass Susette schwer krank war, brach er auf, um bei ihr zu sein. Doch diese Reisen und sein persönliches Leid führten ihn zu einem Punkt, an dem er glaubte, dass die wahre Glückseligkeit nur durch den Rückzug in den eigenen Geist und die Abkehr von der Welt erreicht werden könne.
Ab 1804, während einer Zeit der Stille und Einsamkeit, begann Hölderlin, Werke wie Sophokles' König Ödipus und Antigone ins Deutsche zu übersetzen. Diese Übersetzungen wurden später zu Klassikern und werden noch heute in deutschen Theatern verwendet. Hölderlin verbrachte die letzten Jahre seines Lebens in einem stillen Turm, fernab von der Welt, während er seine philosophischen Gedanken vertiefte.
Hölderlin starb im Alter von 72 Jahren, aber die letzten 36 Jahre seines Lebens verbrachte er in Stille. Viele seiner Werke, die in dieser Zeit entstanden, wurden als seine kreativsten und bedeutendsten betrachtet. Doch seine Lebenserfahrungen, die ihn sowohl mit inneren als auch äußeren Kämpfen konfrontierten, führten ihn zu einer Art von "selbstgewählter Einsamkeit", die er als die wahre Quelle seines künstlerischen Ausdrucks verstand.
Hölderlin bleibt eine der faszinierendsten und komplexesten Figuren in der deutschen Literatur, deren Leben und Werk weiterhin große Bedeutung in der Philosophie und Literaturgeschichte hat.