(480-406 v. Chr.) ist einer der drei Väter der Theaterkunst. (Die anderen sind Aischylos und Sophokles). Er gab seine ersten Werke in den 450er Jahren v. Chr. heraus, doch seine Bekanntheit begann erst nach 441 v. Chr.
Er war ein Pazifist, ein Freidenker und ein Humanist. Vielleicht gerade deshalb fanden seine Werke nicht die verdiente Anerkennung beim leidenschaftlichen Athener Volk, und der Dichter zog sich zurück, um einen Großteil seines Lebens in einer Höhle auf der Insel Salamis zu verbringen.
Er war ein Schriftsteller, der sowohl an Tragödie als auch an Philosophie interessiert war. Der Einfluss der Sophisten, insbesondere von Protagoras und Prodikos, ist in seinen Werken deutlich zu erkennen.
Von den fast 90 Stücken, die er verfasste, sind 17 bis heute erhalten geblieben. „Orestes“ und „Die Bakchen“ sind seine bekanntesten Tragödien. Dass die Neuerungen, die er in die Tragödie einbringen wollte, vom Volk nicht angenommen wurden, zeigt sich daran, dass er nur fünfmal den ersten Preis gewann. Doch sein Versuch, über die Mythen hinauszugehen, die Bedeutung von Liebe, Leidenschaft und Frauen hervorzuheben und den Chor vom Thema zu trennen, hat die Tragödien des nachfolgenden Jahrhunderts tief beeinflusst.
Sein bedeutendster Beitrag zur Literatur war es, echte Charaktere in seine Werke einzuführen. Sogar die edlen Könige Agamemnon und Menelaos erscheinen in seinen Stücken als anti-heroische Figuren. Mit ihren Schwächen, Ehrgeiz und Ängsten sind sie echte Menschen. Der Dichter versuchte dem athener Volk zu zeigen, wie die Helden, die sie so hoch verehrten, in Wirklichkeit waren.