hat sich in der österreichischen Literaturszene stets einen festen Platz erarbeitet. Die 1970er Jahre gegründet, fördert diese Zeitschrift einerseits die zeitgenössische österreichische Literatur und bietet andererseits tiefgründige Analysen zu kulturellen und gesellschaftlichen Problemen, wodurch sie einen eigenen Weg eingeschlagen hat. Doch wie bei allem, gibt es auch hier einen Preis. Wespennest hat ihren ganz eigenen Stil: etwas verwirrend, etwas elitär. Doch genau dieser Elitarismus ist eigentlich ein Faktor, der den Reiz der Zeitschrift ausmacht. Das Fehlen des „Herkunftsanspruchs“ zeigt, dass sie wirklich etwas zu sagen haben.
Aber ist das wirklich so? Ist diese Zeitschrift wirklich ein „Must Read“, wenn man die heutige österreichische Literatur verstehen möchte? Oder existiert sie nur, um das Ego einiger Literaturprofessoren zu befriedigen? Das muss jeder Leser für sich selbst herausfinden. Der Inhalt der Zeitschrift bietet manchmal so tiefgründige Kritiken, dass man wirklich den Kopf anstrengen muss, um etwas Sinnvolles herauszulesen. Doch das mag für manche wie eine interessante intellektuelle Herausforderung wirken, während es anderen nur wie leere Abstraktion erscheinen könnte.
Trotzdem ist eines der stärksten Merkmale von Wespennest, dass es die zeitgenössische Literatur bis ins kleinste Detail behandelt. Dabei beschränkt es sich nicht nur auf Österreich, sondern bietet eine Perspektive, die sich über ganz Europa erstreckt. Doch manchmal kann dieser Anspruch, „Ganz Europa zu umfassen“, die Zeitschrift selbst etwas zu überheblich wirken lassen. Am Ende hält man die Zeitschrift in den Händen und denkt sich: „Okay, aber was will der Autor hier eigentlich sagen?“ Vielleicht liegt das Problem nicht in der Lesbarkeit der Zeitschrift, sondern in der Geduld des Lesers.
Meiner Meinung nach ist Wespennest genau die Zeitschrift für diejenigen, die „mehr wollen“. Wenn man sich intensiv mit Literatur beschäftigt und poetische Analysen einen nicht ermüden, sollte man definitiv einen Blick darauf werfen. Wer jedoch nach leichter Unterhaltung und schnellem Lesen sucht, könnte es als etwas zu schwerfällig empfinden. Diese Zeitschrift ist intellektuell tiefgehend, aber gleichzeitig lebt sie manchmal in ihrer eigenen, abgegrenzten Welt.