Eine Denkweise, die das Risiko psychischer Erkrankungen erhöht.
Laut der Response Styles Theory, die versucht, die ruminative Persönlichkeitsneigung zu erklären, wird Rumination als wiederholtes Grübeln über den eigenen emotionalen Zustand sowie über mögliche Ursachen und Folgen beschrieben, ohne aktiv eine Lösung für das Problem zu suchen.
Dies lässt sich beispielhaft so darstellen:
"Mein Gott, alles ist gerade durcheinander, ich stecke mitten in ekelhaften Ereignissen. Wie lange geht das schon so? Zwei Wochen. Wenn ich vor zwei Wochen an diesem verdammten Tag anders geantwortet hätte, wäre alles ganz anders verlaufen? Vielleicht wäre dann nichts davon passiert, und jetzt wäre alles gut. Aber nein, ich hätte an diesem Tag nicht anders reagieren können. Denn die aufgestaute Wut in mir war die Antwort auf seine aufgestauten Respektlosigkeiten – irgendwann musste es explodieren. Vielleicht hätte sich der Verlauf der Ereignisse geändert, wenn ich nicht an diesem Tag, sondern schon früher eingegriffen hätte. Zum Beispiel vor fünf Wochen: Wenn ich damals nicht zu ihm gegangen oder ihm nicht geantwortet hätte, dann hätte er später nicht den Mut gehabt, mich so zu behandeln. Oder vielleicht doch. Dann reicht es nicht, fünf Wochen zurückzugehen, dann müsste ich sechs Monate zurückreisen und mich an diesem Tag anders verhalten. Ich habe mich damals falsch präsentiert. Das hat ihm die Courage gegeben, mich nicht genug wertzuschätzen. Aber an diesem Tag hätte ich mich auch nicht anders verhalten können. Denn einen Monat vor unserem Kennenlernen war mir diese unschöne Sache passiert. Ich steckte immer noch in den Folgen davon. Wegen dieser Sache habe ich ihn überhaupt erst kennengelernt. Ohne sie wäre es nie dazu gekommen …"