Es ist schon ein Monat her, dass ich es gelesen habe. Aber ich habe mir ein paar Zitate notiert.
Martin erkennt gegen Ende, dass er Ruth nicht wirklich geliebt hat. Ich denke, das macht das Ende des Buches so eindrucksvoll. Denn das ganze Buch über glauben wir, dass er alles für Ruth tut.
Martins Kritik an der Bourgeoisie gehört zu meinen Lieblingsteilen:
„Der Realismus ist ein unvermeidbarer Bestandteil meines Wesens, und die bürgerliche Seele hasst den Realismus. Der Bourgeois ist ein Feigling. Er fürchtet das Leben.“
Die Beschreibung von Martins Ertrinken ist so eindringlich, dass ich beim Lesen selbst den Atem angehalten habe:
„Dann kamen der Schmerz und das Gefühl des Erstickens. Es war nicht der Schmerz des Sterbens, sondern der Schmerz der Gedanken, die in seinem zerschlagenen Bewusstsein vibrierten und Wellen schlugen. Der Tod tat nicht weh. Es war das Leben, das schmerzte, die Qual des Weiterlebens, dieses schreckliche, erstickende Gefühl – das war der letzte Schlag, den ihm das Leben versetzte.“
Ein Buch, das einen nach dem Lesen über das Leben nachdenken lässt. Ich empfehle es sehr.