Nahezu alle Menschen, die behaupten, an eine Religion zu glauben, sind in Wirklichkeit Agnostiker. Das bedeutet, dass sie die Existenz Gottes nicht wissen, keinen Beweis dafür haben, aber dennoch glauben, dass eine Religion als gesellschaftlicher Kitt existieren sollte – und genau aus diesem Grund „an den Glauben glauben“. Religion ist somit weit mehr als nur ein Glaube, sie ist vielmehr eine Sammlung von Traditionen und Tabus.

Einem Individuum wirklich zu erklären, was Religion ist, bedeutet daher, ihm das Macht-Religion-Profitschema zu verdeutlichen. Andernfalls müsste, beispielsweise, jeder, der mit dem „Drache-in-meiner-Garage“-Phänomen konfrontiert wurde und nicht schizophren ist, direkt zum Atheisten werden.

Religionen definieren sich selbst als soziale Notwendigkeit. Sie werden mit der Funktion versehen, Normen und Moral zu bestimmen – und das, obwohl sie einige der blutigsten und brutalsten Bücher der Weltgeschichte enthalten.

Ob es um direkten Profit, Organisation oder gesellschaftliches Ansehen geht – Religion ist als Herrschaftsinstrument sinnvoll. Doch das Entscheidende ist, den Schaden zu erkennen, den eben diese Herrschaft ihren eigenen Anhängern zufügt. Die eigentliche Realität liegt darin, jene Machtzentren zu entlarven, die Religion in erster Linie dazu nutzen, um ihre eigenen Gläubigen zu versklaven. Nur so kann der Kreis des „an den Glauben Glaubens“ durchbrochen werden.