Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass die Tiefenschärfe in den Innenaufnahmen dieses Films mit heutigen Kameras und Objektiven (trotz der optischen Weiterentwicklung der Blende f/1.2) ohne zusätzliche Beleuchtung nicht erreicht werden kann. Orson Welles setzte dieses technische Meisterwerk mit erheblichen Kosten um und schuf zusammen mit dem Kameramann Gregg Toland nahezu perfekte Lichtverhältnisse für die Innenräume. Die Fähigkeit, Tiefenschärfe zur Schaffung von Bedeutung zu nutzen, ist eine Kunst, die nur wenige Regisseure wirklich beherrschen. Auch wenn diese Besonderheit nicht allein den historischen Wert des Films ausmacht, ist sie dennoch wichtig, um die Bedeutung des Films zu verstehen.

Bei seiner Veröffentlichung scheiterte die Werbung und der Film erlitt kommerzielle Misserfolge. Er wurde in neun Oscar-Kategorien nominiert, konnte aber nur den Preis für das beste Originaldrehbuch gewinnen (was den Wettbewerb so befeuerte, dass der gesamte Gewinn des Jahres gesammelt wurde). 

Orson Welles' Ruhm erlitt durch diesen Film einen dramatischen Rückschlag, da die Geschichte von Kane auf dem Leben des damaligen Medienmoguls William Randolph Hearst basierte. Hearst war natürlich nicht erfreut darüber und versuchte auf jede erdenkliche Weise, die Verbreitung des Films zu verhindern. Der Film beleuchtet die amerikanische Populärkultur jener Zeit auf eindrucksvolle Weise.

Eine der denkwürdigsten und beeindruckendsten Szenen des Films ist, als Kanes Betriebsleiter dem jungen Reporter, der den Fall untersucht, von einem Mädchen erzählt, das er 1896 auf einer Fähre in Jersey gesehen hatte, und sagt: "Ich habe sie nur eine Sekunde gesehen, und sie hat mich überhaupt nicht gesehen – aber ich wette, kein Monat ist vergangen, ohne dass ich an dieses Mädchen gedacht habe." 

Es ist pure Nostalgie. Haben wir nicht alle einmal jemanden getroffen, den wir nie vergessen konnten, obwohl wir ihn nur einmal gesehen haben?