Georges Perec zeigt auf seltsame Weise, dass alles möglich sein könnte – und dass gleichzeitig alles längst geschieht, ohne dass wir es bemerken. Seine Melancholie übersteigt die unsere, sein Bewusstsein ist genauso begrenzt wie unseres, doch das, was er schreibt, ist für uns alle unverzichtbar.
„Stunden-, tage-, jahreszeitenlang löst du dich von allem, entfremdest dich allem. Manchmal entdeckst du, fast wie in einem Rausch, dass du frei bist, dass es nichts gibt, das dich bedrückt, das dir gefällt oder missfällt... In der nicht ermüdenden Atmosphäre der kleinen Inszenierungen, die du dir selbst bietest, in diesem Leben, das keinen Platz für anderes als für den Nervenkitzel des Moments lässt, findest du eine beinahe vollkommene, bezaubernde, manchmal mit neuen Erregungen gefüllte Glückseligkeit. Du bist in völliger Ruhe, in jedem Moment behütet, geschützt. Du lebst in einer überaus glücklichen Klammer, in einer Leere voller Versprechen, in der du nichts erwartest. Du bist unsichtbar, klar und durchsichtig. Du existierst nicht mehr: Stunden vergehen, Tage vergehen, Jahreszeiten wechseln, die Zeit fließt – und du lebst einfach weiter, ohne Freude, ohne Trauer, ohne Zukunft, ohne Vergangenheit, schlicht, einfach, unverfälscht. Wie ein Wassertropfen, der vom Hahn auf den Treppenabsatz tropft, wie sechs in einer rosafarbenen Plastikschüssel eingeweichte Socken...“
wird nicht geweckt. Falls doch, dann ohne Ohrfeige – wartet ein wenig, er wird schon zu sich kommen. Bereitet ihm einen Kaffee und versöhnt euch mit ihm.