Der Vater der strukturalistischen Psychoanalyse, ein französischer Wissenschaftler...
Er übte sehr interessante Kritik an #Freud .
Es ist eine ziemlich akzeptierte Wahrheit, dass man ein gewisses Maß an Wissen über Psychoanalyse und Linguistik haben muss, um Lacans Theorie richtig zu verstehen. Dies ist eine sehr wahre Aussage, jedoch gibt es noch einen weiteren Aspekt, auf den man achten sollte. Lacan ist mittlerweile zu einem Theoretiker geworden, der häufig durch seine Slogans erinnert und interpretiert wird. Dabei sind seine berühmten "sloganartigen" Sätze nur im Kontext der Ganzheit seiner Theorie zu verstehen.
Lacan, der zeitlebens eine Haltung einnahm, die weitgehend im Widerspruch zur allgemeinen theoretischen Sprache der Psychoanalyse steht, hat es zudem nie wirklich versucht, eine Verbindung zwischen Theorie und klinischer Praxis herzustellen. In seiner Theorie spielt "Sprache" eine zentrale Rolle, weshalb man sagen kann, dass er sich intensiv mit "kulturellen Studien" beschäftigt hat, die ein neues Thema der Anthropologie bilden könnten. Vielleicht war dies Lacans Ziel, ein Naturwissenschaftsbild zu entwickeln, das uns die Bestandteile der menschlichen Natur näherbringt.
Es lässt sich auch leicht sagen, dass Lacan die Psychoanalyse nicht gerade als ein wirksames Heilmittel ansieht. Damit die Psychoanalyse wirksam sein kann, muss sie die Dynamik der "Sprache" begreifen und die menschliche Kommunikation verstehen. Um dies zu erreichen, muss man mit der Akzeptanz der "grenzen des analytischen Dialogs, die durch die Sprache auferlegt werden", beginnen. Denn Lacan zufolge ist "Sprache" ein Labyrinth, in dem die Psychoanalyse und all ihre Begriffe geboren werden und aus dem sie sich niemals zu befreien vermögen.
Lacan hat keine Absicht, unklar zu sprechen; die Vagheit ist für ihn eher eine natürliche Eigenschaft. So klar und verständlich Freud war, so verschwommen und schwer verständlich ist Lacan. Gleichzeitig ist Lacan umso mehr der Anthropologie und Soziologie zugewandt, während Freud eher mit der Biologie verbunden war. Dennoch bleibt Lacan immer tief mit Freud verbunden, mit einer unerschütterlichen Bindung.
Vergleicht man Lacans Theorie mit der Vorstellung von der heilenden Kraft des Menschen in der Psychoanalyse, die den inneren Konflikten und Zerbrochenheiten des Menschen im Zentrum stellt, versteht man, wie düster Lacans Theorie wirklich ist. Lacan spricht in einem seiner Texte über das unstillbare, ständig flüchtende Verlangen des Menschen und dessen Unerfüllbarkeit: "Wie sehr haben wir uns geirrt. Das Bild des menschlichen Verlangens ist wirklich erschütternd."
In einem seiner Schriften, die eine Nähe zu Heideggers Denken zeigen, sagt er: "Jedes Produkt des menschlichen Geistes trägt das Zeichen seines eigenen Todes im Inneren; das Vergehen, das Fehlen, das Mangelhafte, das Zurückbleiben und das Verstreichen der Zeit sind ihre natürliche Spezialität."
Dieser düstere Zustand tritt in vielen seiner Sätze hervor...
Doch manchmal gibt es auch das Gegenteil...
"Ich bewege mich in Dingen, die Sie in Ihrem Wesen nicht als Wahrheit anerkennen: im Traum, im sinnlosen Spiel der prächtigsten Metaphern, in der Herausforderung der Bedeutung durch die Unsinnigkeit der seltsamsten Wortspiele, im Schicksal – nicht in seinem Gesetz, sondern in seiner Zufälligkeit – bewege ich mich, und um das Antlitz der Welt zu verändern, muss ich ihr nicht mehr tun als Kleopatras Nasenprofil zu verleihen."
Lacan, der wahre Wortakrobat, fordert mit dieser Schrift die Grenzen der Vorstellungskraft heraus... Stellen Sie sich den Rest vor...