Narzisst*innen stellen sich selbst in den Vordergrund, ohne die Bedürfnisse und Rechte anderer zu berücksichtigen, und versuchen, andere auszunutzen, um alles nach ihren Wünschen zu lenken. Sie entwickeln unrealistische Fantasien von Macht, Reichtum, Erfolg, Schönheit oder der idealen Liebe. Doch sie sind niemals gesättigt.
Infolgedessen weicht ihr übersteigertes Selbstwertgefühl oft Gefühlen der Wertlosigkeit und Depression, denn ihre Haltung der Überlegenheit verbirgt in Wahrheit eine tiefe Unsicherheit. Obwohl ihre emotionalen und sexuellen Beziehungen intensiv und erfüllend erscheinen mögen, sind sie letztlich nie zufrieden. Statt ihres eigenen Glücks ist es ihnen wichtiger, dass ihr Gegenüber sie bewundert und ihnen Anerkennung schenkt.
Auch wenn sie so wirken, als ob sie sich nicht um die Meinungen anderer scheren, ist genau das für sie von größter Bedeutung. Das Einzige, was sie wirklich wollen, sind Menschen, die sie bewundern und sich um sie kümmern. Dafür verleugnen sie ständig ihr wahres Ich und verstecken sich hinter einer künstlichen, aufgeblähten Fassade.
Narzissmus ist weniger eine Krankheit als vielmehr eine Tragödie.