Einleitung, Hauptteil und Fazit – so werde ich meine Geschichte erzählen.
Als Student in Amerika hatten meine Haare langsam den Elvis-Presley-Look angenommen. Amerikanische Mädchen warnten mich: "Deine Haare sind völlig außer Kontrolle, du siehst aus wie der deutsche Elvis Presley!" Also beschloss ich, zum Friseur zu gehen. Jemand empfahl mir einen Salon, und so machte ich mich auf den Weg dorthin. Das alles passierte während meines Urlaubs.
Der Laden war modern, ganz anders als mein Friseur Mehmet in Bayern. Statt alter, erfahrener Friseure standen da junge Frauen, etwa Anfang 20, die die Haare schnitten. Ich dachte mir: "Na, das ist hier nicht wie bei uns." Ich setzte mich hin, und der Haarschnitt begann. Ganze fünf Minuten dauerte es – und in dem Moment vermisste ich meinen kurdischen Friseur. Dort gäbe es jetzt Tee, es würde über Fußball diskutiert, Witze würden gerissen, und alle würden lachen.
Der Schnitt war fertig. Ich war kein Elvis mehr, aber schlimmer als erwartet. Otisabi hatte recht – es war katastrophal. Und das Beste: 25 Dollar für den Haarschnitt, und dann wollte der Kerl auch noch Trinkgeld! Ich zeigte ihm höflich meinen Mittelfinger und zahlte mit Kreditkarte. Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich beim Friseur mit Karte bezahlte.
Ach, mein kurdischer Friseur in Bayern… Haarschnitt, Waschen, Rasur und endlose Gespräche – und das alles für nur 15 Euro! Ich konnte mein Anliegen einfach nicht auf Englisch erklären. "Mach mir den Hühnerarsch-Schnitt!" konnte ich nicht sagen. "Mach es wie Mehmet!" konnte ich nicht sagen. "Mach eine Gesichtsmassage, trag Creme auf!" konnte ich nicht sagen. Ach ja…