Ein Geist, der sich durch das Studium der Philosophie das Recht auf Vagabundentum verdient hat. Sein ganzes Leben lang war er ein Außenseiter, hat das Vagabundentum zur Philosophie gemacht. Die ihm zugeschriebenen Titel wie „Guru“ hat er verspottet – ein anarchistischer und provokativer Mystiker.
Mit seiner 93-Rolls-Royce-Theorie hat er die ganze Welt verhöhnt. Er erfand diese Theorie, um zu zeigen, dass Meditation und östliche Philosophie aus Wohlstand entstehen. Religion und Wissenschaft seien untrennbar, und wenn es Wissenschaft gebe, brauche man keine Religion – daraus entwickelte er seine Idee einer religionslosen Religion. Für Osho war der Osten inzwischen verarmt, und Meditation werde zur neuen religionslosen Religion des wohlhabenden Westens. Dass heute reiche Amerikaner den Buddhismus für sich entdecken, bestätigt genau diese Vorhersage.
Ein Leben lang wurde dieser Vagabund als Scharlatan und Narr kritisiert. Doch vielleicht war sein einziges Mantra tatsächlich das einer Jaina-Tradition: "Ich berühre die Füße des Wissenden."
Er ist der einzige spirituelle Lehrer, dessen Ehrlichkeit ich nicht infrage stelle. Der Einzige, der dem Lächeln das Lachen hinzufügte und Meditation als „multiplen Orgasmus“ beschrieb. Als er 1990 starb, wurde er wie ein Hindu verbrannt.