Es handelt sich um ein Phänomen, bei dem Menschen sich sehr wohl bewusst sind, wie stark sie sich in der Vergangenheit verändert haben, jedoch unterschätzen, wie sehr sich ihre Persönlichkeit, Wünsche und Ziele in der Zukunft noch verändern könnten.

In einer umfangreichen #Studie, die in der #Zeitschrift-Science veröffentlicht wurde und bei der bei 19.000 Personen Charaktereigenschaften, Werte und Präferenzen gemessen wurden, entdeckte ein Team aus drei Psychologen von der #Harvard-University und der #University-of-Virginia, dass Menschen aller Altersgruppen #systematisch dazu neigen, zu unterschätzen, wie stark sich ihre Persönlichkeit, Werte und Vorlieben in der Zukunft verändern könnten – selbst wenn sie gleichzeitig angeben, sich in der Vergangenheit stark verändert zu haben. Diese weit verbreitete Annahme nannten sie die „#Illusion vom Ende der Geschichte“.

Sie kamen zu dem Schluss:
„Die Menschen scheinen zu glauben, dass der gegenwärtige Moment ein Wendepunkt ist – der Moment, in dem sie endlich zu der Person geworden sind, die sie für den Rest ihres Lebens bleiben werden.“

In jeder Lebensphase treffen wir Entscheidungen, die das Leben der Person, zu der wir später werden, tiefgreifend beeinflussen. Doch wenn wir dann zu dieser Person werden, sind wir nicht immer begeistert von den Entscheidungen, die wir früher getroffen haben. Deshalb zahlen #Teenager viel Geld für Tätowierungen – und junge Erwachsene zahlen viel Geld, um sie wieder entfernen zu lassen. Junge Erwachsene heiraten überstürzt, während Menschen mittleren Alters sich eilig scheiden lassen. Ältere Erwachsene arbeiten hart daran, das zu verlieren, wofür Menschen mittleren Alters so hart gearbeitet haben. Und so geht es weiter.

Wir leben in einer Illusion: der Illusion, dass unsere persönliche Vergangenheit nun abgeschlossen ist, dass wir jetzt endlich die Person sind, die wir immer sein sollten – und dass wir diese Person bis zum Lebensende bleiben werden. Und wir neigen dazu, diese Lektion niemals zu lernen.

Menschen zwischen 18 und 68 Jahren unterschätzen konstant, wie sehr sie sich in #Zukunft noch verändern werden.