Die beiden bedeutendsten Versionen von Faust stammen von Christopher Marlowe und Goethe. Doch aufgrund der unterschiedlichen Entstehungszeiträume unterscheiden sich das Konzept des Stücks und die vermittelten Botschaften grundlegend.
Christopher Marlowe, der das Thema gegen Ende des Mittelalters und zu Beginn der Renaissance behandelte, zeichnet ein Bild von Faust als einem ängstlicheren, gottverbundeneren und leichter zu lenkenden Charakter. Seine Wünsche gegenüber Mephistopheles sind rein persönlicher Natur.
Goethes Faust hingegen trägt die ersten Lichter der Moderne in sich. Seine Wünsche sind weniger individuell als vielmehr objektiv und weltumfassend. In beiden Versionen gibt es bestimmte gemeinsame Elemente – etwa die Episode mit Helena von Troja –, doch die Art und Weise, wie diese Ereignisse wahrgenommen und interpretiert werden, ist unterschiedlich.
Im Kern geht es bei Dr. Faustus um einen Mann, der nach Weisheit strebt. Jahrelang widmet er sich der Wissenschaft, doch erlangt nicht die erhoffte Erkenntnis. Deshalb wendet er sich der Magie und Zauberei zu, doch auch dort bleibt seine Suche erfolglos. Eines Tages schickt der Teufel ihm Mephistopheles, um mit ihm einen Pakt zu schließen. Faust verkauft seine Seele im Austausch für die Erfüllung seiner Wünsche.
Jahrelang verfolgt er sowohl persönliche als auch universelle Ziele, arbeitet, forscht und bemüht sich, das Leben und die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Doch schließlich erkennt er, dass er auf diesem Weg nicht zur Weisheit gelangen wird – und genau in diesem Moment überkommt ihn die Reue.
Jede Theatergruppe interpretiert Dr. Faustus auf ihre eigene Weise. Es ist ein Stück, das gesehen und erlebt werden muss – so grandios und komplex, dass keine noch so ausführliche Beschreibung sein wahres Wesen erfassen kann. Sowohl das Buch als auch die Aufführung sind Werke, die jede investierte Zeit wert sind.
#Goethe begann seine Arbeit am Faust-Thema im Jahr 1770, als er erst 21 Jahre alt war, und arbeitete sechzig Jahre lang ununterbrochen daran. Erst 1831, ein Jahr vor seinem Tod und im Alter von 82 Jahren, hielt er das Werk für vollendet.
Der historische Doktor Faust wurde gegen Ende des 15. Jahrhunderts in der Stadt Ingolstadt geboren. Mit seinen Lügen, übertriebenen Geschichten und Prophezeiungen versetzte er die Menschen mal in Angst, mal in Erstaunen. Er behauptete, ein großer Magier zu sein, und erklärte, dass er der Einzige sei, der seit Jesus Wunder vollbringen könne. Zudem kündigte er an, einen Toten wiederzubeleben, schob dieses Vorhaben jedoch immer wieder auf und erklärte, er sei noch nicht bereit.
Da die Angst vor dem #Teufel im 16. Jahrhundert weit verbreitet war, begann Faust, das Volk zunehmend zu beunruhigen. Insbesondere, weil er unablässig Weissagungen machte und stets von seinem Hund begleitet wurde – damals glaubte man, der Teufel könne in Gestalt eines Hundes neben Menschen wandeln. Schließlich wurde er von den Behörden verbannt. Wo und wann er gestorben ist oder ob er überhaupt gestorben ist, bleibt unbekannt.
Dank dieser außergewöhnlichen Merkmale wurde Faust zur Legende und ist die einzige mythologische Figur, die ausschließlich der deutschen Kultur entspringt. Das erste Buch über Faust wurde 1587 von Johann Spiess verfasst. Dieses und zehn ähnliche Bücher wurden der Kategorie der sogenannten „Volksbücher“ zugeordnet. In diesen Werken ist Faust eine gierige, skrupellose, lächerliche und bemitleidenswerte Gestalt – ein Scharlatan, der die Natur beherrschen will und sich dafür mit dem Teufel einlässt. Letztlich wird er von diesem hintergangen. Die protestantischen Autoren jener Zeit, die dem Humanismus ablehnend gegenüberstanden, nutzten Faust als warnendes Beispiel für die Gefahren des unersättlichen Wissensdurstes.
Die Geschichte von Faust blieb nicht lange auf Deutschland beschränkt, sondern verbreitete sich rasch in ganz Europa und fand ihren Weg auf die Theaterbühnen. Besonders in England wurden zahlreiche Adaptionen inszeniert, in denen die negativen Eigenschaften Fausts abgemildert und ihm stattdessen einige Tugenden zugeschrieben wurden. Die bedeutendste dieser Adaptionen ist Doctor Faustus von Christopher Marlowe aus dem Jahr 1592.
In Deutschland wurde Faust ebenfalls für das Theater adaptiert, doch die Bühnenpräsenz der Figur war aufgrund eines Theaterverbots im 18. Jahrhundert nur von kurzer Dauer. Einer der wichtigsten Vertreter der deutschen Aufklärung, Gotthold Ephraim Lessing, verfasste jedoch ein Werk über Faust und war der erste Literat, der diese Figur in vollem Umfang glorifizierte. Lessing hatte großen Einfluss auf Goethe und andere bedeutende Denker der Epoche.
Goethe begegnete Faust zum ersten Mal in seiner Kindheit, als er eine Marionettenaufführung sah. Seine Faszination für die Figur wurde durch Volksbücher und Lieder weiter genährt. Während seiner Studienzeit begann er mit der Arbeit an seinem Faust. In der frühen Phase (1770–1775), beeinflusst von der Strömung des Sturm und Drang, zeigen seine Texte deutliche romantische Züge. Tatsächlich stellte er ein erstes Manuskript mit dem Titel Urfaust zusammen, veröffentlichte es jedoch nicht (erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts änderte er seine Meinung und ließ auch diese Version drucken).
In Goethes Version ist Faust kein junger Scharlatan mehr, sondern ein alter Gelehrter, der nach den Geheimnissen des Universums sucht. Die Vereinbarung zwischen Faust und Mephistopheles unterscheidet sich ebenfalls von früheren Darstellungen: Mephisto geht eine Wette mit Gott ein, dass er Faust verführen könne. Faust selbst, überzeugt davon, dass sein Wissensdurst nie gestillt werden könne, willigt in den Pakt ein. Mephisto wird ihm auf Erden dienen, doch wenn Faust einen Moment des vollkommenen Glücks erlebt, gehört seine Seele dem Teufel.
Viele Elemente des späteren Faust sind bereits in Urfaust enthalten: Das Werk beginnt mit Fausts berühmtem Monolog. Danach schlägt er ein Zauberbuch auf und sieht das Zeichen des Makrokosmos, doch er scheitert bei dem Versuch, die schöpferische Kraft der Natur zu ergründen. Als er den Erdgeist ruft, gelingt es ihm, doch dieser lehnt es ab, mit ihm zu sprechen. Anschließend folgt ein Dialog mit seinem Schüler Wagner, in dem Goethe das Universitätssystem und die mit oberflächlichem Wissen zufriedenen Studenten kritisiert. Mephisto erscheint, spricht mit Wagner und versucht, dessen Wissbegierde zu ersticken. Danach betreten Mephisto und Faust eine Schenke. In dieser Szene parodiert Goethe das Leben der Studenten. Während in früheren Faust-Erzählungen Faust selbst Wein aus einem Tisch fließen lässt, überträgt Goethe diese Rolle auf Mephisto. Damit wird der scharlatanhafte Charakter von Faust auf Mephisto projiziert. Es folgt die Tragödie um Margarete, die vollständig Goethes eigener Schöpfung ist. Am Ende stirbt Margarete, doch was danach geschieht, bleibt offen. So endet Urfaust. (Goethe war in seiner Jugend Zeuge der Hinrichtung einer gewissen Susanna Margaretha Brandt, die ihr Kind getötet hatte. Vor Gericht erklärte sie, dass der Teufel von ihr Besitz ergriffen habe – ein Erlebnis, das Goethe tief beeindruckte.)
Während seiner Italienreise, die ihn stark vom Klassizismus beeinflusste, überarbeitete Goethe sein Werk und veröffentlichte 1790 eine neue Version unter dem Titel Faust. Ein Fragment. In dieser Version ergänzte er drei neue Szenen: eine zusätzliche Unterhaltung zwischen Faust und Mephisto, um ihre Beziehung stärker zu verknüpfen, eine Hexenszene, in der Faust verjüngt wird, und eine Höhlen- und Waldszene, in der Goethe sich über Zauberei lustig macht. Zudem veränderte er die Schenkenszene und ließ das Ende um Margaretes Tod weg, um dem Werk eine offenere Schlussnote zu geben.
Nach einer längeren Pause nahm Goethe unter dem Druck seines Freundes Friedrich Schiller die Arbeit am Faust wieder auf. (Schiller war der führende Vertreter der Romantik, einer Strömung, die Goethe verabscheute.) Schließlich veröffentlichte er 1808 den ersten Teil von Faust in seiner heute bekannten Form. Goethe fügte neue Szenen hinzu – darunter die berühmte Wette zwischen Gott und Mephisto, die den Hintergrund für Fausts Versuchung bildet. Den ersten Teil bezeichnete Goethe als eine „Reise durch die kleine Welt“ (Mikrokosmos).
Bis zu seinem Lebensende arbeitete Goethe an der Fortsetzung. 1831, ein Jahr vor seinem Tod, betrachtete er sein Werk schließlich als vollendet und veröffentlichte den zweiten Teil. Hier begibt sich Faust in die „große Welt“ (Makrokosmos) und heiratet Helena von Troja. Diese Ehe symbolisiert Goethes Ideal der Verschmelzung deutscher und antiker griechischer Kultur. Doch dieser Traum zerbricht mit dem Tod ihres gemeinsamen Sohnes Euphorion und Helenas Verschwinden. Zurück in Deutschland versucht Faust, eine ideale Gesellschaft zu erschaffen. Am Ende stirbt er – und enttäuscht damit Mephisto, da er sich niemals in einem Moment des vollkommenen Glücks verliert.
Faust ist Goethes Lebenswerk und spiegelt die Tragödie eines Philosophen wider.
Er ist #Friedrich-Nietzsche s #Übermensch .
Er ist das #Alter-Ego Johann Wolfgang von #Goethes .
Menschen, die unbedingt andere kontrollieren wollen, wurden früher selbst von anderen kontrolliert, und dieser Umstand hat ihnen sehr zu schaffen gemacht.
Ein Zeichen von Schwäche.
Das hat... lies den rest
Wenn ich was Gutes finde, hau ich so lange drauf, bis es komplett verbraucht ist. Das kann ein Lied sein oder ein neues Gericht, das ich gerade probiert hab. Eigentlich müsste man es in Maßen genie... lies den rest
Die Menschen, die einen herabsetzen, wenn man beim Deutschsprechen Fehler macht.
Okay, ich spreche es nicht perfekt, aber ich versuche es zumindest, oder?
Es hilft nur dabei, die Motivation z... lies den rest
macht nicht immer glücklich, du musst wissen, wohin du zurückkehren willst.
allein zu sein, wenn man sich traurig fühlt.
Rauchen und Alkohol verlassen.
ich weiß dass es für manche schwer ist aber versuch mal
Ich möchte auf diese Feststellung mit den Worten von
#Rainer-Maria-Rilke antworten:
„Sei geduldig mit allem, was noch ungelöst in deinem Herzen ist, und versuche, di... lies den rest
„Wer beim Kacken an jemanden denkt, gehört dieser Person.“
Diese wertvolle Feststellung wurde von meinem Freund Albert gemacht. Als ich ihn bat, diese Feststellung zu erklären, sagte er, dass... lies den rest
Dein Schmerz gehört nur dir. Und alle Dummköpfe der Welt denken, dass der größte Schmerz der ihre ist. Weder Schmerz noch Freude zu übertreiben, ist ein großes Zeichen von Arroganz. Wenn das Leben ... lies den rest