Ich begann den #Pariser-Morgen , indem ich mein Hotel mit leisen Schritten verließ. Das Wetter war weder zu kalt noch wärmend – distanziert, aber feinfühlig, genau wie die Stadt selbst. Auf dem Weg zum Louvre-Museum verspürte ich eine seltsame Aufregung. Mein Weg war nicht kurz, aber ich wollte zu Fuß gehen. An jeder Straßenecke flüsterte mir die lebendige #Erinnerung der Stadt etwas zu.
Als ich das #Museum betrat, waren die ersten Objekte, die mir begegneten, die #Mari-Tafeln . Die Keilschrift aus einer Jahrtausende alten Vergangenheit stand einfach vor mir. Es war, als wäre die Zeit auf dem Stein stehen geblieben, während wir daran vorbeigingen. Öllampen, Siegel, Speerspitzen aus der Zeit der Akkader… Sie alle flüsterten aus der Stille heraus.
Eine Greifenfigur blieb vor mir stehen. Es war, als hätten sich die mystische #Kreativität des Orients und die mythologische #Neugier des Westens vereint. Mit ausgebreiteten Flügeln und einem #Blick , der einen zum #Himmel rief. Die Wandverzierungen aus Susa zeigten die Pracht der Details: Jede Linie, jedes Relief schien aus einer uralten #Zeremonie zu stammen.
Dann stand ich vor dem ältesten Artefakt des Louvre. Eine Figur aus dem 7. Jahrtausend v. Chr. Ihre Augen schauten mich an. Ich meine es ernst. Von oben, aus der Mitte, von unten… Egal, wo ich mich hinstellte, ihr Blick folgte mir. Es war, als würde sie gleich sprechen und mir die Geschichte von Jahrtausenden zuflüstern. Ich blieb eine Weile stehen. Vielleicht war genau dort das Herz des Louvre.
Vor einem Stele aus #Ugarit berührte mich der salzige Wind der Levante. Diese Steine, an denen unzählige Menschen vorbeigingen, ohne jemals ihre Namen gehört zu haben, waren eigentlich lebendig. Die Statue der Königin von Susa beeindruckte besonders durch die Details ihrer Hände. Vielleicht waren sie abgebrochen, aber ihre Eleganz war noch immer spürbar.
Ich tauchte auch in die Vergangenheit des Museums ein. Anfang des 17. Jahrhunderts war es als Palast für europäische Könige erbaut worden. #Revolution en , #Napoleon s, Brände… Und nun war all diese Geschichte im Gedächtnis der Steine eingeschrieben.
Die Geschichte des #Rosetta-Stein s trug selbst in den Wänden des Louvre Spuren von Machtkämpfen. Die Franzosen hatten ihn gefunden, die Engländer hatten ihn genommen. Das Original war im #British-Museum , aber selbst die Kopie im Louvre war wie ein Chor der Schriftzeichen: #Hieroglyphen , #Demotisch und #Altgriechisch .
Es war eine seltsame Fügung, auch den ursprünglichen Sockel eines Obelisken zu sehen, der in Wien aufragt. Und ja, mit den als unangemessen geltenden Reliefs.
Ich folgte auch den Spuren der Isis. Ein Baufragment aus dem #Nildelta hatte den Tempel der Göttin förmlich hierher versetzt. Hoch- und Flachreliefs erzählten von den heiligen Ritualen des Tempels. In Vorlesungen hatte ich über Naos und Cella gehört, und nun stand ich plötzlich mitten unter diesen Steinen – wie eine Zeitreise.
Und dann… tauchte aus den Tiefen des Louvre ein #Sarkophag auf. Der Name „Fleischfresser“ bedeutete, dass er aus der Zeit von #Ramses III. stammte. Nephthys hatte die Arme erhoben und klagte um #Osiris . Diese Szene aus der #Mythologie erwachte vor meinen Augen zum Leben. Seth hatte Osiris zerstückelt, und Isis trauerte. Dies war nicht nur eine Legende – es war die gemeinsame Trauer der Menschheit.
Ich sah eine Kinder#mumie . Und eine Gruppe junger Schüler, die sie neugierig betrachteten. Ihr Lehrer erzählte, und die Kinder hörten gebannt zu. Es erwärmte mein Herz.
Im Saal der griechischen Kunstwerke standen Götter und Göttinnen in Reih und Glied. Mit ihren Attributen, mit ihren Haltungen war jede Figur sofort erkennbar. Und natürlich die Venus von Milo… Das Original. Keine römische Kopie, keine erfundene Legende. Die Statue, die mit dem Apfel in ihrer Hand bewies, dass sie #Aphrodite war, schien das Symbol des Louvre zu sein. Mythologie, in #Stein zu #Fleisch und #Blut geworden.
Zum Schluss besuchte ich noch einen Ballsaal. Ein #Relikt aus der europäischen #Kaiserzeit . Deckenfresken, Orchester, die die Tänze begleiteten, Karyatidenstatuen… All diese Zeiten flossen in die Gegenwart hinein. In diesem Saal hallten meine Schritte wider. Wer mochte wohl einst über diese Steine getanzt haben?
Und als ich durch die Korridore des Louvre hinausging, hatte ich nicht nur ein Museum besucht. Ich hatte die Spuren der #Menschheitsgeschichte mit meinen Augen, meinem Herzen und meiner #Seele gelesen.