(..) #Hunger ist Hunger; aber der Hunger, der mit einem Messer und einer Gabel durch gekochtes Fleisch gestillt wird, ist von dem Hunger verschieden, der mit den Händen, Nägeln und Zähnen durch das Kauen von rohem Fleisch gemildert wird. Nicht nur das Konsumobjekt, sondern auch die Konsumform ist das Ergebnis der Produktion. Anders gesagt, Produktion erschafft nicht nur objektiv, sondern auch subjektiv den Konsum. So erschafft Produktion die Konsumenten. (#Karl-Marx) Seite 110

(..) Die psychologische #Quelle von #Dekadenz und #Egoismus liegt im Vergleich des Einzelnen mit anderen, und sie zeigt sich mit der Entstehung der ersten Gesellschaften. In der Zeit der frühen Stämme schätzten die Menschen diejenigen, die "das beste Lied sangen oder tanzten; die schönste, stärkste" Person, und sie wollten an ihrer Stelle sein. Dies ist der Beginn von #Neid, #Scham, #Selbstverliebtheit und #Verachtung, und das Ende der Unschuld. Mit der Entstehung von vergleichenden Bewertungen und dem Wunsch, wahrgenommen zu werden, entwickelt sich die Abhängigkeit von den Gedanken anderer, und der Wettbewerb in der #Gesellschaft nimmt immer mehr zu. Der sozialisierte Mensch verliert seine Selbstgenügsamkeit. Um diesen großen Verlust zu kompensieren und sich sicher zu fühlen, strebt er danach, Anerkennung in den Augen anderer zu erlangen und bindet sein Glück daran. Dies verwandelt das natürliche Gefühl der Selbstliebe in das künstliche Gefühl des #Egoismus, und um #Selbstvertrauen zu gewinnen, bemüht sich der #Mensch, seine soziale Position zu verbessern. Die Selbstliebe, die nur uns betrifft, bringt Glück, wenn unsere Bedürfnisse erfüllt werden; jedoch führt Egoismus dazu, dass der Einzelne sich ständig mit anderen vergleicht, und der Mensch ist niemals zufrieden. Denn dieses Gefühl erfordert, dass andere uns mehr schätzen als sich selbst, was jedoch unmöglich ist. So entstehen edle und feinsinnige Leidenschaften aus der Selbstliebe, während Hass und Wut aus Egoismus hervorgehen. Daher ist der Mensch umso besser, je weniger Bedürfnisse er hat, und je weniger er sich mit anderen vergleicht; das macht den Menschen wirklich gut. Was den Menschen wirklich schlecht macht, ist die Vielzahl an Bedürfnissen und die Abhängigkeit von den Meinungen anderer. (#Rousseau) Seite 63

(..) #Freiheit hat nichts mit dem zu tun, was wir besitzen, sondern mit der Art und Weise, wie wir Beziehungen zur Welt und zur Gesellschaft herstellen. Damit der Mensch wahrhaftig menschlich werden kann, muss er seine ästhetische Bewertungsfähigkeit und intellektuelle Ausstattung entwickeln und in der Lage sein, kreative Handlungen auszuführen. In einer Umgebung, in der jeder zum Wettbewerb gezwungen wird, in der alle menschlichen Werte auf Waren reduziert werden und die Freiheit des einen als #Bedrohung für die Freiheit des anderen wahrgenommen wird, kann sich der Mensch nur in engen Grenzen verwirklichen. Die Entwicklung des #Individualismus kann nur erfolgen, wenn Bedürfnisse universell werden und der #Individualismus überwunden wird. Seite 157